„Wechselbalg, ein Kind, das angeblich einer Wöchnerin statt des ihrigen, das ihr entführt wird, untergeschoben worden. Nach nordeuropäischem Volksglauben stammt der W. von den Zwergen (Unterirdischen) oder Nixen (oder von Hexen und dem Teufel). Mißgestaltet, namentlich mit großem Kopf oder einem Kropfe […], mehr grunzend als schreiend, ist er unersättlich…“ (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1860).
Wrga, die Bauernmagd mit einem Glasauge, hat eine uneheliche kleine Tochter, Zitha, die geistig zurückgeblieben ist, körperlich entstellt und kaum sprechen kann. Dass Zitha ein Wechselbälgchen sei, darauf besteht erst Lenz, der tüchtige Knecht „von den gläsernen Grenzbergen“, der sich in allem auskennt und Wrga einschärft, sie müsse das Kind loswerden.
Der Knecht hat Absichten mit der Bauernmagd, denn er glaubt, in ihr diejenige zu erkennen, die ihm im Traum erschienen war und darin sagte, wenn er sie nehme, würde er aus dem Knechtsdasein herauskommen. Also sorgt Lenz dafür, dass er und Wrga eine Vollmondnacht allein im Lager im Heu verbringen. Der Pfarrer bestärkt dann Wrga darin, den Lenz zu heiraten, und er, der Geistliche, wolle ihm zur freigewordenen Gemeindebotenstelle verhelfen. Auch Lenz will heiraten, „aber der Balg dort kommt mir nicht in mein Haus“. Wrga aber widersteht, ihre Zitha will sie nicht hergeben.
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