Dienstag, 16. Dezember
Der Fall MonteverdiClaudio Monteverdis revolutionäres Madrigalschaffen im ästhetischen Diskurs seiner Zeitgenossen
Artusi: Thomas Höft, Rezitation und Regie
Monteverdi: Julius Feldmeier, Rezitation
Doulce Mémoire
Leitung und Texteinrichtung: Denis Raisin-Dadre
Aufnahme vom 15. November 2014 aus der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 in Herne
In Venedig veröffentlichte im Jahr 1600 der Kanoniker Giovanni Maria Artusi seine Schrift „L’Artusi overo Delle imperfettioni della moderna musica“, ein fiktives Streitgespräch zwischen einem älteren Musikgelehrten (dem Autor selbst) und einem jungen Musiker (Claudio Monteverdi). Artusi polemisiert hier auf Bestellung konservativer Kreise und setzt mit Monteverdi gleich die ganze moderne Musik seiner Zeit auf den Index der Inquisition.
Gemeinsam mit dem Regisseur Thomas Höft bringt das französische Ensemble Doulce Mémoire die berühmte Artusi-Kontroverse in einem spannenden Schlagabtausch in Wort und Musik auf die Bühne der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 in Herne. Es lässt miterleben, wie ungeheuerlich Monteverdis frühes Schaffen für seine Zeitgenossen gewesen sein muss, das die emotionale Wirkung über alle Kompositionsregeln stellte.