Montag, 2. Dezember
Geistliche Gesänge der serbisch-byzantinischen SchuleEin Konzert der Tage Alter Musik in Herne 2013
Ensemble Pavle Aksentijevic
Isaiah der Serbe: Alleluja; Anonymus: Ehre sei Dir, oh Herr; Joachim Domestikos von Serbien: Lobet den Herrn; Kir Stefan der Serbe: Habe Erbarmen mit mir, oh Herr / Ihr himmlischen Mächte; Anonymus (Kloster Megisti Lavra, 14. Jh.): Kratema; Isaiah der Serbe: Lobverse; Manuil Protopsaltes: Kratema; Nikola der Serbe: Kratema
Aufnahme vom 14. November 2013 aus der Kreuzkirche
Im späten Mittelalter bildete sich in Serbien eine spezifisch serbisch-byzantinische Schule geistlicher Musik auf altgriechische Texte heraus, als Ergebnis starker byzantinischer Einflüsse an den serbischen Despotenhöfen. Hier und in Klöstern auf dem Berg Athos in Griechenland lebten Griechen und Serben zusammen und schufen gemeinsam ein geistliches Musikrepertoire, das an Pracht den Liturgien Konstantinopels in nichts nachstand. Hauptexponent dieser Bewegung war Kir Stefan der Serbe, ein Mönch und Sänger, der vor allem am Hof des Despoten Lazar Branković in der alten serbischen Hauptstadt Smederevo (Semendria) tätig war und dessen Werke sich heute in den Bibliotheken von Belgrad, Athen und Athos, aber auch im Vatikan finden. Das Programm des in Belgrad ansässigen Ensembles um Pavle Aksentijević, das zum ersten Mal überhaupt in Deutschland zu hören ist, bietet eine Auswahl dieses ganz besonderen Repertoires in Kombination mit Kratema-Werken – wortlosen Wiegenliedern Gottes für das Jesuskind vom Berg Athos.
115 min.