Sonntag, 17. November
Klanglandschaften Osteuropas – Prag38. Tage Alter Musik in Herne
Jesuiten-Melodram in 3 Akten mit Prolog und Epilog (1723)
Libretto von Matous Zill
Céline Scheen, Sopran; Terry Wey, Alt; Krystian Adam, Tenor; Tobias Berndt, Bass
Collegium Vocale 1704; Collegium 1704, Leitung: Václav Luks
In den letzten Jahren hat sich das Prager Collegium 1704 um den Cembalisten, Hornisten und Dirigenten Václav Luks als eines der europäischen Spitzenensembles im Bereich der Alten Musik etablieren können – nicht zuletzt mit fulminanten barocken Wiederentdeckungen aus seiner tschechischen Heimat. Jetzt wendet sich das Collegium einem musikdramatischen Werk des berühmtesten böhmischen Barockkomponisten zu: Jan Dismas Zelenka. Aus Anlass der böhmischen Königskrönung Kaiser Karls VI. komponierte er 1723 das Melodrama de Sancto Wenceslao. An der Prager Uraufführung dieses zwischen Oper, Oratorium, Melodram und Schauspiel changierenden Werks in Anwesenheit des Kaiserpaares waren neben den tschechischen Musikern noch 142 Tänzer, Schauspieler und Statisten beteiligt. Die allegorische Handlung auf ein Libretto des Prager Jesuitenpaters Matouš Zill huldigt dem Heiligen Wenzel, dem Schutzpatron Böhmens – und natürlich Karl dem VI.
115 min.